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Castlecamp Kaprun 2013

Das Castlecamp ist ein „must-visit“ unter allen Veranstaltungen im touristischen Bereich. Das Camp ist neben dem Tourismuscamp in Eichstätt eines der etabliertesten im deutschsprachigen Raum und gilt schon fast als „Familientreffen“ der Branche.

Auch dieses Jahr hat es sich gelohnt, die weite Fahrt ins Salzburger Land auf sich zu nehmen, um mit knapp 100 Touristikern über die derzeitigen Trends der Branche zu diskutieren.

Die Themen waren nicht ganz so vielfältig wie in den letzten Jahren aber nicht weniger spannend. Zwei Sessions möchte ich hier explizit herausgreifen.

Google Business Photo – Innenansichten für Hotels

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Nachdem Google mit dem Hotelfinder im letzten Jahr ein typisches Tourismusprodukt auf den Markt gebracht hat, wurde in der ersten Session ein weiteres Produkt des Suchmaschinenriesen diskutiert und für die Reisebranche adaptiert: Google Business Photo.

Dieser Dienst ist ein Streetview für Unternehmen. Über zertifizierte Fotografen werden 360° Innenaufnahmen der einzelnen Unternehmen gemacht, die anschließend in der Google Karte zur Verfügung stehen.



Vorteile:

  • Der Gast kann sich direkt durch das gesuchte Objekt bewegen und sich die Räumlichkeiten im Detail schon vor seinem Aufenthalt ansehen.
  • Eine prominentere Einbindung in das Suchergebnis, da Google diese Funktion anscheinend pushen möchte.
  • Florian Bauhuber prognostiziert, dass sich Unternehmen mit Google Business Fotos evtl. auch im Ranking besser darstellen und daher auch an besseren Positionen erscheinen.

Nachteile:

  • Es sind keine „professionellen“ Fotos des Unternehmens, da Google die Fotografen in Ihrer Gestaltungsfreiheit stark einschränkt und Vorgaben macht, wie die Bilder auszusehen haben.
  • Durch diese Gestaltungsrichtlinien kann auch nur die Realität abgebildet werden und nicht das gewünschte Bild des Unternehmens, welches vll.t auf der eigenen Webseite präsentiert wird.
  • Die Bilder des Unternehmens gehören nicht mehr dem Unternehmer selbst. Die Rechte werden an Google abgetreten.

Die grundsätzliche Meinung war wie immer zweigeteilt. Es kann durchaus etwas bringen, wenn das Produkt vor Ort stimmt und man es auch in dieser real anmutenden Darstellung von Google Streetview bestmöglich platzieren kann. Allerdings kann es auch direkt zum Gegenteil führen und die Darstellung des Unternehmens könnte darunter leiden.

Wie das Ganze aber in der Realität aussieht, kann man am Hotel Monaco in München sehen.

Dass Streeview ein interessantes Tool zur Visualisierung von Regionen ist, ist längst bekannt, seit Oberstaufen mit der Streeviewtorte vor einigen Jahren groß in der Presse war.
Auch Google hat den Stellenwert von Destinationen erkannt und bietet inzwischen an, dass jede Destination ihre eigenen Bilder dem Service zur Verfügung stellen kann. Dazu kann man sich um den Streetview Trekker bewerben – das ist der Rucksack, mit dem Google Wanderwege und nicht befahrbare Gegenden fotografiert. Den Rucksack kann man über diese Seite beantragen.

Ironblogger für den Tourismus

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In der zweiten Session ging es um die Ironblogger und ob man diese auch im Tourismus etablieren sollte. Die Ironblogger sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Bloggern, die mindestens einmal in der Woche einen Artikel veröffentlichen. Mehr dazu in einem separaten Blogbeitrag.

Der Grundgedanke dahinter ist aber ein viel weitreichender. Es gibt nicht viele Blogs im deutschsprachigen Raum, die zu Tourismusthemen schreiben (Reiseberichte ausgenommen). Auf den Blogs werden allerdings spannende und auch nützliche Themen veröffentlicht, die nicht nur für Berater interessant sind. Destinationen, Hotels, etc. profitieren alle davon. Einige Blogs werden mangels fehlender Besucher eingestellt oder nur noch sehr unregelmäßig geschrieben. Genau an diesem Punkt greift die Verbindung der Ironblogger ein. Sie dient zum einen als Motivation zum regelmäßigen Schreiben und vernetzt zum Anderen die Blogger untereinander. Die Aufmerksamkeit und Leserzahl steigt wieder – natürlich nur bei guten Artikeln.

In dieser Session wurde ausgiebig darüber gesprochen, ob man in die Gruppe der Tourismus-Fachblogger auch Reiseblogger mit aufnehmen soll. Reiseblogger tragen zu einem großen Teil dazu dabei, dass Destinationen durch eine ganz persönliche Sichtweise bekannter werden.

Ich selbst denke immer noch, dass man diese beiden Gruppen in erste Linie trennen sollte. Die Fachthemen passen einfach nicht ganz zu Reiseberichten aus aller Welt. Auf einer weiteren Ebene sollten sie aber trotzdem zusammenführt werden, da ich, wie auch einige Andere, der Meinung bin, dass Reiseblogger wertvolle Inhalte über eine Destination beisteuern können. Diese Vernetzung zwischen Destination und Reisebloggern muss auf jeden Fall forciert werden. Dazu gab es am zweiten Tag auch eine separate Session, deren Ergebnisse sicher in den nächsten Tagen bei Günter Exel nachgelesen werden können.

Günter war auch die Person, die das Castlecamp komplett online begleitet und dokumentiert hat. Wer also im Detail wissen möchte, was sich abgespielt hat, kann Tag 1 und Tag 2 in seiner Livereportage nachlesen.

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Jedem, der dieses Jahr nicht dabei war – vor allem Destinationen und Hoteliers – lege ich es an Herz sich im kommenden Jahr für eine Teilnahme zu entscheiden. Denn das Wochenende in Kaprun ist nicht nur ein Familientreffen, sondern ein wirklich sinnvoller Austausch von Menschen, die gerne und intensiv im Tourismus arbeiten.

Alle Fotos sind von Christian Mairitsch – in seinem Flickr Stream gibt es noch mehr Bilder.

Dieser Artikel erschien im Original auf blog.team-neusta.de

Der Beitrag Castlecamp Kaprun 2013 erschien zuerst auf art for eye.


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